Sonntag, 18. September 2016

Von Kindern und Hunden...

Hallo Ihr Lieben,


gestern war ich bei einer spannenden Vortragsreihe "Für ein sicheres Gemeinsam von Kind und Hund"zum Thema Kind-Hund-Interaktion bzw. Biss-Prävention auf der vetmed. Es war ein Folge-Halbtagsseminar mit verschiedenen DozentInnen nach der Auftaktveranstaltung zu diesem Themenkomplex im November letzten Jahres.

Den Anfang machte Bina Lunzer (erfolgreiche Hundetrainierin in Österreich) mit der Vorstellung ihres Kind-Hund-Vorbereitungsprogramm "Dogs & Storks und Dog & Baby Connection" - zum Einen ein Präventionsprogramm von vor der Geburt während der Schwangerschaft und weiterführend bis zum Alter des Kindes von 3 Jahren. Dies ist ein Programm, das vor ca. 15 Jahren in den USA gegründet wurde und sich fortlaufend weiterentwickelt und wächst. Besonders spannend waren für mich die hilfreichen Tipps, wie sich angehende Eltern vorbeiten können bzw. wie mithilfe von Vorträgen und Schulungen besonders auf den Moment der Baby-Hund-Zusammenführung vorbereitet und hingearbeitet wird, wenn der kleine, frischgeborene Menschling dann nachhause kommt. Zurecht ist das für den Hund eine besonders komische Situation, wenn Frauchen Hals über Kopf einen Koffer packt und schnappt und Herrchen und Frauchen aufgeregt das Haus verlassen und zumindest Frauchen erstmal nicht wiederkommt. Da ist es schon wichtig, sich rechtzeitig zu informieren, wie man z.B. die erste Begegnung von Hund und Baby bestmöglichst gestalten kann oder auch den Hund langsam und freundlich an das neue Familienmitglied gewöhnt - mit dem dann vor allem auch in Babysprache geredet wird, was zuvor eher dem Hund galt. Das Schöne ist, dass sich Schwangere (plus eine Begleitperson) für dieses Programm kostenlos anmelden und daran teilnehmen können. Natürlich können auch andere Familienmitglieder an dem Programm teilnehmen, aber kostenpflichtig (34€ pro Vortrag). Unter http://www.familiemithund.info/Programme.html findet Ihr alle Informationen und z.B. Termine und Vortragsorte zu den kostenlosen Vorträgen für Schwangere. Interessant war auch die Aussage bzw. der Wandel der heutigen Zeit, dass es früher eher der Fall war, dass erst die Familienplanung abgeschlossen wurde und dann ein Hund ins Haus kam, wohingegen heute immer mehr junge Leute sich erst einen Hund quasi als "Testlauf" holen und dann das Baby geplant wird. Von daher ist es wichtig, sich rechtzeitig zu informieren, wie man Kind und Hund möglichst stressfrei aneinander gewöhnt für ein harmonisches Zusammenleben und mehr Sicherheit für Kind und Hund!

Besonders spannend für mich und ggf. andere HundetrainerInnen war die Möglichkeit sich zu bewerben und bei Eignung selbst Vorträge für Dogs&Storks zum Thema Inklusion von Hund und Familie halten zu können bzw. sein Wissen in diese Richtung zu vertiefen. Bei Interesse: http://www.familiemithund.info/Lizenzen.html 

Anschließend kam Prof. Tiny De Keuster von der Universität 
Ghent in Belgien zu Wort und stellte das Präventionsorgramm "Der Blaue Hund" vor. Sie beschrieb dazu erstmal die Problematik in Bezug auf Kinder und Hundebisse und die daraus entstehende Dringlichkeit und Notwendigkeit für Aufklärungs- bzw. Bisspräventionsprogramme für Kinder und Eltern. Auch wenn die meisten Hunde freundliche Familienhunde (wenn sie dies ausreichend positiv gelernt haben) sind, ist und bleibt der Hund ein Beutegreifer, der sich in bedrohenden Situationen insbesondere mit seinen Zähnen zur Wehr setzen kann. Oft werden Situationen, in denen Hund und Kind miteinander agieren, unterschätzt und für "süß" befunden, wobei viel zu wenig darauf geachtet wird, wie sich der Hund dabei fühlt, wenn beispielsweise Kleinkinder in sein Bettchen nachkrabbeln oder sich auf ihn drauflegen oder umrarmen/ küssen oder ihm etwas wegnehmen wollen etc. Meist kommt es dann aufgrund von Missverständnissen zu Beißunfällen und meist hat der Hund ungesehen/ unbeachtet schon viele Signale des Umbehagens (Weggehen/ -drehen, Ohren anlegen, sog. Walauge (das Weiße wird sichtbar), über Lippen/ Nase schlecken etc. bis hin zum Knurren) vorher gezeigt und weiß sich dann nicht mehr anders aus der Situation zu helfen als zuzubeißen. Studien zeigen, dass Kinder doppelt so häufig wie Erwachsene gebissen werden. Zudem hat sich gezeigt, dass die meisten Beißvorfälle mit bekannten Hunden und/ oder in der eigenen Familie passieren! Oft ist der Biss dabei eine Reaktioon des Hundes auf eine Aktion des Kindes, z.B. Annäherung. Es hat sich gezeigt dass Kleinkinder vor allem in Kopf, Gesicht und Nacken und Kinder ab 9 Jahren eher in die Hände und Füße gebissen werden. Daher ist es wichtig, nicht erst zu warten bis der Hund reagiert, weil es ihm zu viel wird, sondern Eltern und Kinder, bestenfalls schon vorher, aufzuklären, wie man sich einem Hund angemessen nähert und sich ihm gegenüber verhält und woran man einen z.B. gestressten oder überforderten Hund erkennt - bevor etwas passiert! Dafür wurde ein animiertes, interaktives Computerprogramm/ -spiel namens "Der Blaue Hund" geschaffen, in dem Kinder von 3-6 Jahren die Möglichkeit haben, verschiedene, meist kritische Situationen, mit einem animierten blauen Hund durchzuspielen und zu lernen, wie man sich in diesen Situationen richtig verhält. In der Broschüre wird ausführlich und verständlich erklärt, welche Situationen zwischen Hund und Kind am häufigsten gefährlich werden können und es wird auch versucht diese aus "Hundesicht" darzustellen. Eine wissenschaftliche Studie mit den im Spiel verwendeten Hundesequenzen/ -videos hat gezeigt, dass Kinder umso älter sie sind desto besser können sie das Hundeverhalten verstehen bzw. Warnsignale erkennen. Die Dreijährigen hatten die höchste Fehlerquote aber es konnte auch gezeigt werden, dass sie nach einem Aufklärungstraining deutlich bessere Ergenisse zeigten und dieses Wissen auch nach 6 und 12 Monaten immernoch abgerufen werden konnte! Der Lernerfolg der DVD konnte damit bestätigt werden! Ich habe mir gestern auch eine DVD gekauft und ich denke ein Preis von 10€ ist für jedes Elternpaar gut aufzubringen, vor allem, wenn man dadurch mit Spaß lernen kann, seinen Hund besser zu verstehen/ "lesen" und mehr Sicherheit im Zusammenleben zu schaffen! Infos: http://www.dvg.net/index.php?id=1287


Als nächstes stellten Dr. Lisa Maria Glenk und Karoline Turner (und Eva Burger) ihr Hundesicherheitstraining vor. Bei diesem Präventionsprogramm besuchen sie Schulklassen in 5 Einheiten á 50min mit 1 und bei der letzten Einheit mit 2 Hunden und machen verschiedene Übungen mit ihnen und bringen den Kindern Themen wie Hundeanatomie und -verhalten, Erste Hilfe/ Gesundheit, Spiel, Kommunikation und Körpersprache des Hundes aber auch wichtige Themen wie Hundehaltung und Tierschutz etc. näher. Die Kinder lernen aktiv den richtigen Umgang mit dem/n Hund(en) und sie korrekt zu lesen und Gefahren rechtzeitig zu erkennen! Mehr Infos unter: http://www.hundesicherheitstraining.at/index.php/training


Last but not least stellte Dr. Kerstin Meints, Leiterin des Babylabs in Lincoln, England, Studien zum Thema, ob Kinder in der Lage sind, Signale von Hunden zu erkennen, vor. Sie beleuchtete verschiedene Tatsachen, wie, dass die meisten Unfälle auf der Straße stattfinden, die meisten Bisse durch Aktionen der Kinder verursacht werden, Bisse ins Gesicht der Kinder oft bei liegenden Hunden passieren und eine große Verantwortung in der Aufsichtspflicht der Eltern liegt! Ein wichtiger Fakt ist, dass die Inhibition bei kleinen Kindern noch nicht gut funktioniert, da das Gehirn noch nicht ausreichend entwickelt ist. Das heißt, dass z.B. auch wenn Kinder wissen, dass sie den Hund nicht streicheln oder umarmen/ küssen dürfen, sich schwer zurückhalten können und dies trotzdem zu tun. Daher rühren auch die allseits bekannten Wutanfälle, da sich Kleinkinder einfach noch nicht selbst kontrollieren bzw. regulieren können! Heutzutage findet man leider viele Youtube-Videos mit Hunden, die vermeintlich lustig sein sollen, aber in der Realität viele gefährliche Situationen zeigen, bei denen sich Hunde sichtlich unwohl fühlen und z.T. zum Ertragen der Situation gezwungen werden und ihre Körpersprache/ -signale vollends missachtet und ignoriert werden. Bei den meisten Situationen kann man sicher nur froh sein und vielfach von Glück reden, dass nichts passiert ist, weil die Hunde so tolerant sind oder sich anpassen oder im für sie schlechteren Fall in die sog. "erlernte Hilflosigkeit" fallen udn gelernt haben, dass ihre Signale nichts bringen! 

In Bezug auf (Klein-)Kinder ist die Problematik auch oft, dass sie, im Gegensatz zu Erwachsenen, meist ganz nah mit dem Gesicht an Dinge herangehen, die sie erkunden bzw. untersuchen - so dann auch beim Hund! Dies kann ein Grund für die Vielzahl an Hundebissen ins Gesicht sein. Dazu kommt, dass Hundefutter auch oft die Form von Drops oder Kinder-Frühstücksflocken etc. hat und sich Kinder zurecht fragen, ob das nicht genauso lecker wie ihr eigenes Frühstück ist. Dies kann dann zu Missverständnissen beim Hund führen, der sein Futter als Ressource wahrnimmt und in der Regel ungerne teilen möchte! Die dargestellten Studien zeigten anhand von Kinder-Aussagen, dass es sehr viele dieser Missverständnisse zwischen Kind und Hund gibt. Das größte Missverständnis der Hundesprache für Kinder ist wohl das Zähnefletschen. Kinder glauben, dass der Hund die Zähne zeigt und ähnlich wie bei unserem Grinsen glücklich ist und sich freut. Die meisten, vor allem nicht aufgeklärten, Kinder würden in dieser Situation zu dem Hund hingehen. Dies kann natürlich fatale Folgen haben! Die Studie konnte aufzeigen, dass 35% der 4-Jährigen, 25% der 5-Jährigen und 15% der 6-Jährigen die zähnefletschenden Hunde für glücklich hielten! Auch Knurren hielten die meisten Kinder zwar für ein komisches Geräusch des Hundes aber in Verbindung mit wirklich glücklich sein - vielleicht ähnlich wie ein Wohlfühlbrummen. Des Weiteren wollen Kinder oft dem schlafenden Hund noch einen Gute-Nacht-Kuss geben oder ihn umarmen oder sie verstehen ein Anstarren/ Fixieren des Hundes als Ich-mag-Dich-Signal und möchten sich ebenfalls annähern. 
Spannend ist, dass auch anhand der Befragungen der Eltern gezeigt werden konnte, dass auch Erwachsene viele Kind-Hund-Situationen bzw. die Körpersprache des Hundes falsch einschätzen oder schlichtweg unterschätzen! Anhand einer eye-tracking Studie konnte dargestellt werden, dass insbesondere die mittleren und geringen Stressignale der Hunde schwer erkannt aber auch schwieriger vermittelt werden konnten, als die starken bzw. scheinbar eindeutigen Stressignale des Hundes (siehe untere Grafik)! Hier einige Infos zum Babylab und den Studien an der Universität Lincoln: http://www.lincoln.ac.uk/home/psychology/research/lincolnbabylab/

Zusammenfassend ist also festzustellen, dass Bisspräventionsprogramme dringend notwendig sind und es wichtig ist, sowohl Eltern als auch Kinder rechtzeitig über die Körpersprache und ggf. die mögliche Gefährlichkeit eines Hundes etc. aufzuklären bzw. sie spielerisch und aktiv mit Training an das Thema heranzuführen!


Ich hoffe, Ihr hattet Spaß am Lesen und vielleicht hat der Ein oder Andere ja Interesse an dem Thema und kommt zur nächsten Vortragsreihe auf der Vetmed oder möchte sich sogar anderweitig informieren oder engagieren!

Liebe Grüße,
Eure Sabrina



Donnerstag, 15. September 2016

"Gute und böse Früchte" für den Hund

Hallo Ihr Lieben,


immer wieder gibt es wilde Märchen, Erzählungen und Gruselgeschichten über Obst und Gemüse, das der Hund essen darf und eben lieber nicht essen sollte!

Hier mal eine kleine Sammlung und Übersicht über die "Obst-/ Gemüse-Hundefreunde und -feinde", die es so gibt:

"Obst-/ Gemüse-Hundefreunde"
Äpfel:
Äpfel sind voller Antioxidantien, z.B. Vitamin C, und helfen damit gegen oxidativen Stress im Zellstoffwechsel, der eine wichtige Rolle bei Alterungsprozessen und der Entstehung von Krankheiten, z.B. Krebs, spielt. Antioxidantien sind chemische Substanzen, die gesundheitsschädliche freie Sauerstoffradikale binden und unschädlich machen. Der Verzehr von Äpfeln reguliert den Blutzuckerspiegel, unterstützt das Herz und kann Krebs vorbeugen. Zudem können Äpfel bei Darmproblemen und Durchfall helfen. (Achtung, unbedingt vorher die Kerne entfernen! s.u.)


Bananen:
Bananen bieten eine Menge Balaststoffe und sind eine gute Vitamin A, B und C-Quelle. Zudem sind sie reich an Mineralien wie Kupfer, Magnesium, Kalium und Mangan. Sie beinhalten Carotinoide und Polyphenole, die gegen verschiedene chronische Krankheiten, wie Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen helfen können.
Blau-/ Heidelbeeren, Himbeeren, Cranberrys, Brombeeren:
Die dunklen Farben der verschiedenen Beeren kommen von den pflanzlichen Anthozyan-Pigmenten mit hohem Antioxidantienanteil und einer Anti-Krebs und entzündungshemmenden Wirkung. Anthozyane unterstützen die Herzfunktion, verbessern die Sehschärfe und das Gedächtnis und beugen dem altersbedingten Abfall der kognitiven Fähigkeiten vor. Sie reduzieren die Entstehung von Tumoren.
Es wird empfohlen Hunden keine Erdbeeren zu geben, da sie allergische Reaktionen, ähnlich wie beim Menschen, hervorrufen können.
Cantaloupe/ Zuckermelone:
 
Sie enthält eine gesunde Dosis an Antioxidantien, wie Vitamin C, Alpha- und Beta-Karotin, Vitamin B und K, Kalium und Magnesium. Ebenfalls enthält sie die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin, die die Augengesundheit untersützen. Melone ist für die meisten Hunde sehr lecker und kann besonders im Sommer sehr erfrischend sein!
Birnen:
Sie enthalten wenig Säure und somit eine gute wahl für Hund emit einem empfindlichen Magen! Birnen mit Schale bieten den höchstmöglichen Balaststoff-Anteil. Pektin, ein löslicher Balaststoff in der Birnenschale hilft bei Reizungen des Verdauungstraktes. Birnen enthalten viel Vitamin C und K und Mineralien, wie z.B. Kupfer, Magnesium, Phosphpor, Zink, Beta-Karotin, pflanzliche Nährstoffe, Lutein und Zeaxanthin - sind z.B. gut für die Augen.
Ananas:
Sie sind ebenfalls reich an Antioxidantien, wie Vitamin C und Bromelin, ein Enzym, das entzündungshemmend wirkt und somit gegen Arthritis hilft und Tumorwachstum reguliert. Bitte nur kleine Ananas-Portionen füttern, da der hohe Vitamin C- und Bromelin-Gehalt sonst zu Magen-Darmtrakt-Reizungen mit Erbrechen und Durchfall führen kann!
Wassermelone:
Sie enthält viel Lycopin, Beta-Karotin und pflanzliche Substanzen, die ihnen ihre tiefrosa bis rote Farbe und eine hohe entzündungshemmende und antioxidative Wirkung verleihen. Durch den hohen Wassergehalt hat die Wassermelone wenig Kalorien und einen hohen Erfrischungseffekt. Sie ist somit der perfekte, süße und erfrischende Durstlöscher an heißen Sommertagen!
--> hundefreundliche Früchte sind eine gesunde Abwechslung und Bereicherung in der Hundeernährung - aber in Maßen!

"Obst-/ Gemüse-Hundefeinde"
(u.a. nach Aussage von Justine Lee, Tierarzt und Toxikologie-Spezialist; Berater am ASPCA’s Animal Poison Control Center, New York, USA)


Avocados: 

Obwohl Avocados oft fälschlicherweise in der Liste der giftigen Lebensmittel für Hunde auftauchen, sind sie prinzipiell nicht giftig für Hunde! Aber aufgrund ihres hohen Fettgehaltes und ihrem riesigen Kern (Erstickungsgefahr!) sind sie eher ungeeignet für Hunde! Für einige Vogelarten sind sie zum Beispiel sogar tödlich! 


Zitrusfrüchte (Orangen, Grapefruits etc.) 



Zitrusfrüchte sind ebenfalls nicht direkt giftig für Hunde, aber aufgrund ihres hohen Säuregehalts können sie zu Magenbeschwerden führen! Zudem mögen die meisten Hunde ihren sauren Geschmack nicht. 
Obstsamen/ -kerne:
Kerne von Kirschen, Mangos, Pfirsichen, Pflaumen/ Aprikosen (scharfkantig- Verletzungsgefahr) und Äpfeln enthalten Zyanid, das in zu großen Mengen verabreicht/ aufgenommen gifitg ist! Des Weiteren können Kerne oder Samen verschluckt werden, hängenbleiben oder in den Verdauungstrakt gelangen (Gefahr: Darmverschluß). Daher vorher unbedingt alle Samen oder Kerne entfernen und dann erst dem Hund geben! 
Weintrauben/ Rosinen:
Weintrauben/ Rosinen enthalten Oxalsäure und können bei Hunden bei Verzehr größerer Mengen einen akuten und irreversiblen Nierenschaden verursachen - bis hin zu tödlichem Nierenversagen! 
Rohe Bohnen: 


Nur gekocht können Bohnen vom Hundemagen gut verdaut werden. Im rohen Zustand enthalten Bohnen das Gift Phasin, das die roten Blutkörperchen verklebt.


Tomaten, rohe Auberginen, rohe Kartoffeln: 



Diese Nachtschattengewächse enthalten im rohen Zustand den Giftstoff Solanin und sollten deshalb nie in den Hundemagen gelangen!

Zwiebeln: 

Roh, gekocht oder getrocknet – Zwiebeln enthalten Schwefelstoffe, die die roten Blutkörperchen des Hundes zerstören.
 

Knoblauch:



Egal ob roh, gekocht, gegrillt, geschält, getrocknet, in Pulverform oder frisch: Knoblauch ist in bestimmten Mengen Gift für Hunde! Er enthält Sulfide (N-Propyldisulfid), die die roten Blutkörperchen zerstören und somit eine Blutarmut (Anämie) hervorrufen können. Als schädliche Menge geben Jürgen Zentek und Helmut Meyer in ihrem Buch „Ernährung des Hundes“ ca. 5g pro Kilogramm an.




Quellen: www.dogster.com, www.fressnapf.de

Samstag, 10. September 2016

Linda Tellington-Jones live in Bad Vöslau bei Wien!

Hallo Ihr Lieben,

gestern war es wieder soweit und ich habe mein großes Vorbild Linda Tellington-Jones wiedergetroffen! :) Da Linda auf Hawaii lebt - und dort trotz dessen nur max. 2 Monate im Jahr vor Ort ist, weil sie die ganze Welt bereist, um Mensch und Tier mit der Tellington TTouch Methode zu begeistern - ist das nämlich nicht so leicht sie mal live anzutreffen!  

Gestern hatte dann das lange Warten ein Ende und sie hat persönlich (mittlerweile gibt es weltweit ca. 1.500 Tellington TTouch Practicioner) ein Seminar zu ihrer Methode in Bad Vöslau gegeben!
Wer die Tellington Methode nicht kennt, das ist eine Methode, die sich aus der sog. Körperarbeit, d.h. verschiedene sanfte TTouches auf der Haut und/ oder die Anwendung von Körperbändern/ Bandagen für besseres Körperbewusstsein, Beruhigung, höhere Leistungsfähigkeit u.v.m. und der sog. Bodenarbeit, einem Lernparcours aus verschiedenen Bodenuntergründen, kleinen Hindernissen aus Stangen, Pylonen etc. und verschiedenen Leinenführtechniken, um die Körperkoordination und Konzentration etc. zu verbessern, zusammen!

Die Tellington TTouch Methode kommt ursprünglich aus der Pferdewelt und wurde vor ca. 40 Jahren ins Leben gerufen. Bei den Hunden (und Kleintieren) wird sie aber auch schon seit ca. 20 Jahren erfolgreich angewendet! Bei den TTouches handelt es sich um sanfte streichende, hebende oder kreisförmige Verschiebungen der Haut, die die Durchblutung fördern und die Zellen aktivieren sowie sie ggf. an ihre ursprüngliche Funktion erinnern, z.B. nach Traumata oder bei Schmerzen etc. Im Gegensatz zur Massage, arbeitet die TTouch Methode nur durch sanfte Hautverschiebungen an der Körperoberfläche und nicht mit Druck auf den Muskel, der oft eher schmerzhaft und nicht selten fast unerträglich ist, bei hartnäckigen Verspannungen. 

Jede einzelne Zelle verfügt über ein "Schmerzgedächtnis", somit können Traumata auch über Jahre in den Zellen festgehalten werden. Jeder kennt das, der sich z.B. einmal den Finger schmerzhaft in der Autotür eingeklemmt hat o.Ä. - jedes Mal, wenn man die Tür zuwirft, ist man automatisch vorsichtiger und erinnert sich an den unangenehmen Schmerz. Durch Anwendung der sanften TTouches kann man die Zellen mit neuen, guten Informationen "füttern" und Blockaden oder Traumata lösen. Durch diese ganzheitliche Methode hat man mithilfe vieler verschiedener "Tools" die Möglichkeit durch vermeintlich wenig aussehende TTouches und Übungen Verhalten nachhaltig zu verändern, Schmerzen zu lindern, schwierige Situationen zu erleichtern, Mut zu geben, Vertrauen und feste Bindungen zu schaffen und vieles mehr! Dabei ist egal, ob man mit einem hibbeligen Welpen arbeitet, der durch Tellington-Arbeit lernen kann, sich zu entspannen oder seine „fiesen Welpenzähnchen“ kontrollierter einzusetzen oder einem ängstlichen Hund, z.B. aus dem Tierschutz hat, und Vertrauen und eine Bindung aufbauen möchte oder ob man seinem quirligen Junghund helfen möchte, sich bei Übungen o.Ä. besser zu konzentrieren oder ob man einem alten Hund helfen möchte, mehr Stabilität zu bekommen oder oder oder. Es gibt sooo viele Möglichkeiten mit der Tellington TTouch Methode zu arbeiten oder einfach dadurch die Bindung zu seinem eigenen Hund zu festigen! Und das Beste ist, beim TTouchen entspannt man auch selbst und kommt in einen Zustand der verbesserten Leistungsfähigkeit (sog. „awakened mind state“; http://annawise.com/the-work/the-awakened-mind/)!

Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie man mit seinen eigenen Händen mit ganz sanften Berührungen großartige Wirkungen und Veränderungen erschaffen und miterleben kann. Linda hat uns gestern wieder gezeigt, dass dies möglich ist! Sie hat zum Beispiel einen 6,5 Monate alten, natürlich anfangs aufgeregten, Junghund gettoucht und dieser wurde innerhalb von Minuten ruhig und hat trotz erhöhter Position vor großem Publikum angefangen, sich zu entspannen und die Berührungen zu genießen. Der Nächste war ein kleiner Hund mit einem Knieproblem. Linda hat zu Beginn erstmal angefangen, den ganzen Hund zu ttouchen, um sich nicht sofort in den Problembereich zu begeben und nur darauf zu konzentrieren. Kurz darauf hat sie das verletzte Knie mit sanften TTouches verwöhnt und die kleine Hündin hat es sichtlich genossen und sich am Ende mit zahlreichen „Hundeküssen“ bei Linda bedankt. Der letzte, freiwillig aus dem Publikum gewählte Vorführhund war eine 8-jährige Goldie-Hündin, die bereits eine versteifte Wirbelsäule und auf beiden Seiten HD (Hüftgelenksdysplasie) hat und sichtlich schwer gehen konnte. Linda hat auch sie ausgiebig gettoucht und sie hat es sehr genossen und sich entspannt. Am Ende der Veranstaltung hat sie noch drei sog. „Pain patches“ (http://lifewave.com/usa-en/patches.asp; oder „Energy patches“) im Bereich der hinteren Wirbelsäule (Kruppe) aufgeklebt bekommen und anschließend ist sie deutlich leichter und aktiver durch den Raum gelaufen! :)

Natürlich kamen auch die Menschen nicht zu kurz. Linda hat an sich selbst und zwei Freiwilligen verschiedene TTouches vorgezeigt und erklärt. Wir konnten diese dann an uns selbst und einem frei gewählten Partner ausprobieren. Es ist immer wieder eine tolle Erfahrung selbst zu spüren, wie diese kleinen, sanften Berührungen das eigene Körperbewusstsein und Wohlbefinden beeinflussen und verbessern! Jeder sollte das mal ausprobieren und selbst spüren oder auch gerne bei Mensch und Tier testen!

Mittlerweile gibt es sehr viele Bücher von Linda auf dem Markt oder überall sind Tellington Practicioner für Mensch, Pferd und/ oder Hunde/ Kleintiere verstreut und bieten bei Interesse Seminare oder Einzelstunden an!

Wie belebend die Tellington TTouch Methode ist, zeigt auch immer wieder Linda selbst, die mit ihren fast 80 Jahren gestern den größten Teil ihres Seminars auf einem Stuhl auf einem Tisch vorgeführt hat und dort wie ein „junger Hüpfer“ rauf- und runtergeklettert ist! Sie versprüht immer eine Energie und ist voller Lebenskraft, daran kann man sich nur ein Beispiel nehmen! Mit viel Witz und Charme hat sie die 4h Seminar wieder wie im Fluge vergehen lassen und alle mit einem tollen Gefühl nachhause gehen lassen! Vielen Dank für diese, wie immer, tolle Erfahrung!

Jetzt ist sie übrigens mit ihrem Ehemann schon wieder auf dem Weg weiter nach Italien, um dort mit Sportpferden zu arbeiten! Diese Frau ist einfach toll! :)

Ich wünsche Euch ein tolles Wochenende und bis bald,

Eure Sabrina

Hier ein paar Impressionen:

Linda und Ich (Foto: Karin Bayer, 09.09.2016)

Linda ttoucht Junghund


Linda beim TTouchen des Hundeknies


Linda beim TTouchen der Goldie-Hündin

Linda beim Hearthug-TTouch

Anmerkung: Leider dreht das Programm die Bilder selbstständig :(
Die Fotos sind von mir aufgenommen und nicht zur Verwendung durch Dritte freigegeben!